Astrofotografen kennen das: man gibt sich unendliche Mühe, brauchbare Astrofotos zu erzielen, nur um auf den fertigen Aufnahmen festzustellen, daß diese eben nur fast scharf geworden sind. Die einen geben nach mehreren erfolglosen Versuchen einfach auf, andere beginnen mit dem Wettrüsten: Winkelsucher für die Kamera, oder gar der Kauf einer als Astrokamera betitelten Spiegelreflex zum völlig überzogenen Preis.
Es geht aber auch viel billiger und sicherer mit der Messerschneidenmethode nach Focault, die man mittels einer auf die Filmführung der Kamera gelegten Glasplatte durchführt. Das Verfahren ist z.B. hier beschrieben . Nachteil hierbei ist: digitale Spiegelreflexkameras haben keine Filmführung :-)
Wenn es sich aber nicht um punktförmige Objekte (also Sterne) handelt, die man scharfstellen möchte, sondern z.B. um die Sonne oder den Mond, dann kann man sich einer Fokussierhilfe bedienen. Angeregt durch diesen Beitrag habe ich eine Bauanleitung erstellt.
Die Fokussierhilfe wird an den fernrohrseitigen T2-Anschluß aufgeschraubt. Dann steckt man ein Okular hinein und stellt auf das Objekt scharf. Nach dem Arretieren des Okularauszugs wird die Fokussierhilfe gegen die Kamera ausgetauscht. Fertig.
Damit das so einfach funktionieren kann, bedarf es einiger Vorarbeiten, die aber nur einmalig durchgeführt werden müssen.
Das Scharfstellen ist nicht so hundertprozentig wie die Focault-Methode, aber der Ausschuß reduziert sich auf ein Minimum. Die hier gezeigte Fokussierhilfe kann außerdem als Steckhülse 2 Zoll auf 1,25 Zoll verwendet werden. Die Eichung geht dabei natürlich nicht verloren!