Workshop: Okularablage

Für eine Okularablageplatte an einem Dobson, einem Stativ oder in einem Okularkoffer möchte man Löcher mit einem Durchmesser von 1,25 Zoll bzw. 2 Zoll schneiden. Welches Werkzeug gibt es dafür?

Forstnerbohrer

Forstnerbohrer schälen sich Schicht für Schicht ins Holz und ergeben saubere, maßhaltige Löcher oder Einsenkungen (praktisch als Filterablage). Standardmaße in Abstufungen von 5mm sind günstig erhältlich, bei den von uns gewünschten zölligen Durchmessern wird die Beschaffung unter Umständen schwieriger und auch teuer, wenn man Qualität kaufen will.


Lochsägen

Gemeint sind hier nicht die billigen Bajonett-Lochsägen, sondern massive HSS-Lochsägen. Diese gibt es sogar standardmäßig mit den gewünschten Durchmessern von 1,25 Zoll (32mm) und 2 Zoll (51mm) zum Preis von gut 7 Euro das Stück in jedem gut ausgestatteten Baumarkt.
Man benötigt allerdings zusätzlich noch einen Aufnahmehalter, der mit etwa 15 Euro zu Buche schlägt. Dieser hat einen eingebauten Zentrumsbohrer und ein Aufnahmegewinde für die Lochsäge. Der Halter passt in alle normalen Heimwerker-Bohrmaschinen.


Die entstehenden Bohrungen werden nach meiner Erfahrung sehr sauber und kreisrund, aber nicht ganz maßhaltig. Man muß damit rechnen, daß der entstehende Durchmesser ca. 0,5mm größer als der Nenndurchmesser wird. Mit Vorteil! Denn es ist durchaus gewollt, daß das Okular in der Nacht in seinen vorgesehenen Platz "von selbst hineinfindet". Wird die Bohrung zu eng, dann kann man mit einem Rundholz (30mm bzw. 50mm Durchmesser) und einem herumgewickelten Schleifpapier noch etwas nacharbeiten.


Hier sieht man die Okularablage an meinem Selbstbau-Buchenholzstativ. Die Platte ist aus 8mm Multiplex, die Löcher sind mit der beschriebenen Lochsäge ausgeführt. Wie man sieht, gibt es mit dieser Methode keine Ausrisse im Holz.


Mit Bimetall-Lochsägen (etwas teurer) kann man übrigens auch in 3mm Alublech saubere Löcher herstellen. Beim Bohren von Alu sollte man mit Brennspiritus schmieren.