Ich habe im Juni 2001 meinen Protuberanzenansatz endlich fertiggebaut. Als Vorlage diente mir eine Beschreibung im Buch "Die Sonne beobachten", vormals "Handbuch für Sonnenbeobachter", aus dem SuW-Verlag. Im Internet habe ich eine recht gute Anleitung von Frank Schäfer gefunden. Vielen Dank für telefonische Auskünfte an Herrn Karl Brandl aus München (siehe auch: SuW 12/1998, Seite 1088 ff.).
Juni 2000: die bei Pörschke bestellte Linse (d=40mm, f=80mm) und die Irisblende trifft ein. Preis: DM 77,70 für die Linse, DM 98,10 für die Irisblende. Zzgl. DM 20 Versandkosten, zzgl. DM 25 Kleinauftragspauschale, und auf all das natürlich die Mehrwertsteuer. Summa: 256 DM
Juli 2000: der 3 A-H-alpha Filter von LOT-Oriel ist da. Kostet Summa 678 DM. (Nachtrag April 2001: ich bin leider zu dumm, die Einheiten richtig zu deuten. 3 Nanometer sind nicht drei Angström. Es handelt sich also in Wirklichkeit um einen 30 A - Filter.) Außerdem trifft das Projektionsobjektiv ein: ein 75mm - Vergrößerungsobjektiv von Foto Brenner, DM 98.
Juli 2000: Trage die Linse zu Grabe. Beim Durchbohren tödlich verunglückt :-(((
September 2000: Eine Hilfslinse muß her, mit Bohrung. Bestelle diese als Sonderanfertigung bei Linos für DM 526. Lieferzeit: 6 Wochen
November 2000: Linse ist noch nicht da. Frage bei Wolfgang Lille an, ob er eine durchbohrte Linse verkauft. Glücklicherweise hat man bei Linos meinen Auftrag noch nicht bearbeitet, Stornierung problemlos.
März 2001: Wolfgang Lille schickt mir die Hilfslinse, DM 200.
April 2001: Beginne mit den Dreharbeiten. Nachdem sich herausgestellt hat, daß der Filter nur 30 A hat, bin ich vom Erfolg des Projekts nicht mehr überzeugt. Bisher habe ich für die Einzelteile und das Aluminium etwa 1350 DM ausgegeben.
Mai 2001: Die Teile sind fertig, aber noch nicht eloxiert. Vorher möchte ich aber noch testen, ob das Ding auch tut. Warte auf Sonne. Ich bin auch nicht mehr so pessimistisch, was die Bandbreite des Filters betrifft. Karl Brandl schreibt in SuW: “... Halbwertsbreiten von 10 bis 30 Angström würden vollauf genügen.”. Mittlerweile kann ich auch Linsen durchbohren. So einfach wärs gewesen ...
12. Mai 2001: Ja, er funktioniert! Bei klarem Morgenhimmel auf Anhieb Protuberanzen und Spikulen gesehen, in schönem Kontrast obwohl die Teile noch nicht eloxiert und geschwärzt sind und innen glänzen wie ein Spiegel! Das läßt hoffen!
6. Juni 2001: Die eloxierten Teile sind da. Hier sind Bilder von meinem Protuberanzenansatz:
Den Ansatz habe ich mittlerweile verkauft. Ich bin zur Erkenntnis gelangt, daß man einen Protuberanzenansatz sinnvollerweise nur an einem stationären Teleskop betreibt. Das Einnorden am Tag ist aufwändig, und es nervte mich ungemein, wenn schon nach einigen Sekunden die Sonne hinter dem Kegel wieder auftauchte. Stattdessen bin ich nun mit einem Coronado PST glücklich.