Das Funktionsprinzip eines Sonnenzenitprismas wird mit dieser Skizze deutlich:
So funktioniert das Sonnenprisma: vom eintreffenden Sonnenlicht wird ein geringer Prozentsatz am Prisma reflektiert und in Richtung des Okulars gespiegelt. Bei der Reflektion wird das Licht auch polarisiert. Der bei weitem größte Teil der Strahlung dringt durch das Prisma hindurch und verläßt das Gehäuse durch eine Öffnung an der Rückseite.
Die verbleibenden 5% Licht sind aber immer noch blendend hell und müssen durch einen Graufilter ND3 (Verlängerungsfaktor 1000) weiter abgeschwächt werden. Für die visuelle Beobachtung ist das aber immer noch zu hell, also wird letztlich in das Okular ein Graufilter eingesetzt. Hier genügen Filter mit ND 0,6 - ND 1,8.
Im Gegensatz zu normalen Zenitprismen wird das Sonnenprisma um 180 Grad gedreht in ein Gehäuse eingesetzt. Das Glasprisma wird ganz simpel durch 3mm dicke Moosgummistreifen fixiert. |
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Damit ist der Aufbau eines Sonnenzenitprismas derselbe wie der eines Herschelkeils, nur daß es sich eben nicht um einen Glaskeil handelt, sondern um ein Prisma. |
Zur stufenlosen Dimmung des Sonnenbildes kann man stattdessen ein Polarisationsfilter ins Okular schrauben. Da das Bild bei der Reflektion am Prisma bereits polarisiert ist, ist kein Doppelpolfilter nötig. Praktisch hierbei ist, daß die Drehung des Okulars eine Feinregulierung der gewünschten Helligkeit bewirkt.
Beim Venustransit leistete mir mein selbstgebautes Sonnenprisma gute Dienste.
Das teuerste waren die Filter mit insgesamt 55 Euro. Das Prisma samt Gehäuse und Eloxieren kam auf etwa 15 Euro.